Symbiotischer Feind - Predator

Erscheinungsbild und Physiologie

Die Predatoren, in ihrer eigenen Sprache als Yautja bezeichnet, sind eine humanoide Spezies, die bis zu zweieinhalb Meter Körpergröße erreicht und 125 bis 175 kg schwer wird, wobei ein Großteil des Gewichts der extrem ausgeprägten Muskulatur geschuldet ist. Auf Grund ihrer Lebensweise und Ernährungsgewohnheiten weisen die Yautja praktisch kein Körperfett auf, und ihre optimale Physiologie gepaart mit rigorosem Training verleiht ihnen blitzschnelle Reflexe und eine überragende Gewandtheit und Ausdauer. Der im Wesentlichen menschliche Körper ist von einer schmutziggelben Haut bedeckt, die in ihrer ledrigen Art an die von Reptilien erinnert. Schwarze Flecken darauf bilden ein individuelles Muster. Das auffälligste Erscheinungsmerkmal der Yautja ist ihr Kopf. Um eine ausgeprägte, haarlose Schädelplatte wächst ein Kranz drahtiger Haare, die zu Dreadlocks geflochten und mit Zierringen und Metallspitzen versehen sind. Die tief liegenden Augen sind von grüner oder gelber Farbe und ermöglichen den Predatoren eine Sicht im Infrarot-Spektrum. Der Kieferbereich wird von vier hoch beweglichen Mandibeln dominiert, die durch Hautlappen verbunden sind und einen kleinen Mund voller scharfer Zähne umgeben. Das Blut der Predatoren weist eine grüne Farbe auf, was die Vermutung nahe legt, dass sie Kupfer - oder einen kupferähnlichen Stoff - statt Eisen im Blut haben.

Kultur und Geschichte

Im Zentrum der Yautja-Gesellschaft steht seit jeher die Jagt und die Ansammlung von Trophäen und damit Ehre. Dies ist aus zwei Gründen der Fall: Erstens leben die Yautja nicht monogam, weisen den Weibchen aber schon aus Gründen der Fortpflanzung einen hohen gesellschaftlichen Status zu. Da die männlichen Vertreter im Balzverhalten den aktiven Part übernehmen, sich das Recht zur Fortpflanzung also verdienen müssen, besteht ein hohes Konkurrenzverhalten unter den Predatoren. Durch den Erwerb von Jagdtrophäen, als welche üblicherweise Schädel und Wirbelsäule eines erlegten Beutetiers gelten, bemühen sich diese, ihr Aussehen zu steigern und somit als potenzielle Paarungskandidaten in Erwägung gezogen zu werden. Zweitens verbessert jede erfolgreiche Jagt ganz allgemein den Ruf und somit den Status innerhalb der clan-basierten Gemeinschaftsstruktur der Predatoren. So besteht für einen männlichen Yautja von jungen Jahren an das Lebensziel darin, innerhalb der Hierarchie aufzusteigen. Zu Beginn steht eine harte Ausbildung zum perfekten Jäger. In einem gewissen Alter kommt es zur Initiation in Form der ersten Jagt, die gleich am ehrenhaftesten, da gefährlichsten Beutetier vollzogen wird: dem "Kainde Amedha", auch als Xenomorph bekannt. Für diese Herausforderung kann ihre Tarntechnologie jedoch nicht eingesetzt werden, denn was hilft Unsichtbarkeit gegen Kreaturen ohne Augen? Die Jungen, die diese Prüfung bestehen, welche stets auf einem ritualisierten Jagdgrund in Form eines Pyramidenlabyrinths stattfindet, werden in den Kreis der vollwertigen Jäger aufgenommen und gelten jetzt als "Neulinge". Dies wird durch ein Mal symbolisiert, das ihnen mit säurehaltigen Xenomorph-Blut auf die Stirn gebrannt wird und neben dem hinzugewonnen Status auch die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Clan ausdrückt. Predatoren, die schon für eine gewisse Zeit an Jagden teilnehmen, sich aber nicht besonders profilieren können, werden "Eingeweihte" genannt und bilden einen großen Teil der Bevölkerung. Hoch angesehen werden die "Krieger", die sich streng dem Ehrenkodex der Predatoren unterwerfen und als Einzelgänger die Galaxis durchstreifen, immer auf der Suche nach der ultimativen Beute. Sehr wenige Yautja erreichen den Grad an Erfahrung und das Alter, um respektvoll als "die Alten" bezeichnet zu werden. Häufig stellen sie den Clanführer und leiten als Zeremonienmeister die Initiationsriten der Jungen.
Die Predatoren haben nie Neigung zur Sesshaftigkeit gezeigt und auch von größeren wissenschaftlichen Errungenschaften, die eine fortschrittlich urbanisierte Gesellschaft voraussetzen würde, ist nichts bekannt. Zwar besitzen sie anscheinend das Wissen, monumentale Bauten zu errichten - Trainingspyramiden -, und offensichtlich verfügen sie auch über eine komplexe Schriftsprache, womit sie zivilisatorisch frühen irdischen Hochkulturen ähneln würden, doch wie die in diesem vergleichsweise primitiven Entwicklungsstadium stehen gebliebenen Yautja im Stande sein konnten, eine interstellare Raumfahrt und Hochenergie-Waffentechnologie zu entwickeln, bleibt ein Rätsel. Es wird spekuliert, dass sie alle technischen Errungenschaften, nicht zuletzt die zur Jagd eingesetzten Biohelme, ihre Tarnvorrichtung oder die als portable Selbstzerstörungsmechanismen verwendeten Mikroatombomben ihren Beutezügen verdanken. Die Uniformität ihrer Ausrüstung legt andererseits die Vermutung näher, dass die Predatoren mit einer technisch höher entwickelten "Zulieferer"-Rasse in einer wie auch immer gearteten Beziehung stehen. Andererseits könnte es auch sein, dass die Yautja ihrer zur Verfügung stehenden Technologie entsagt haben, um sich der Herausforderung zu stellen, sich auf die eigene Kraft verlassen zu können. Belege hierfür zu finden, könnte die Predator-Forschung einen bedeutenden Schritt weiterbringen.